Hart - Härter -> Green Hell Triathlon auf dem Nürburgring

Normalerweise gewinne ich bei Preisausschreiben ja nie was aber gibt es einen Startplatzt beim Green Hell Triathlon zu gewinnen ausgerechnet dann stehe ich auf der Sonnenseite des Lebens.

Und da ich mich mit dem Wort „Shorty“ nicht anfreunden konnte habe ich gleich ein Upgrade auf Olympic vollzogen und erst danach habe ich mir das Streckenprofil angesehen……

Nun aber zum Rennbericht:
Am Freitag schon ging es nach Köln um Jogis Jungs die Daumen zu drücken. Durch einen Bekannten hatten wir super Plätze im „Kino“ der Kneipe Kiez am Südbahnhof. Pro Person gab es einen mit Eis gefüllten Eimer, welcher an der Bar noch mit Kaltschorle und Co. gefüllt werden durfte. Diesmal war es bei mir mehr Co, denn die Abenteuer mit Kaltschorle vor einem Wettkampf musste ich nicht noch einmal haben.
Am Samstag dann eingecheckt und den Fehler gemacht die Radstrecke vom See zum Ring abzufahren. Da zwickten die Waden ja schon beim Zusehen…

Sonntag:
Um 5 Uhr klingelte der Wecker und ich bin raus. Die Küche bei Matze auf den Kopf gestellt und mein Frühstück zu mir genommen. Kurz darauf los und nach Ankunft am Ring gleich in den Shuttlebus gehüpft. Wie der Zufall so wollte einen Kollegen vom Schwimmclub dort getroffen. Das war ja mal eine nette Überraschung.
7:30 stand ich am Rad und bereite das gute Stück vor. Aufgrund des Profiles der Radstrecke hatte ich mich für das Rennrad entschieden. Diesmal ohne große Umbauten und auch ohne die guten Laufräder…. Dafür mit dem Standardritzel für Berge.

Die Schwimmstrecke wurde am Eventtag noch ein wenig modifiziert, da laut Veranstalter wohl einige Bojen abgetrieben wurden. (Wers glaubt). Egal – Rein ins Wasser und die Shorties durften los. Die Olymipischen 5 min später. Da es ein Rundkurs mit gerade mal 500m Länge war gab es schon an der ersten Boje nen Stau und entsprechendes Gedränge. Gut das ich min. 1 x die Woche das im Waldsee üben kann. So hatte ich keine Probleme mit Berührungen etc. Jedoch mit den brustschwimmenden Kollegen ist es irgendwie nicht so prickelnd. Boje für Boje das gleiche Schauspiel und irgendwann war es mir echt zu blöd und ich habe einigen Personen auch mal leicht einen mitgegeben. (Aber nur den ganz Aufdringlichen) –
Hier sollte die Orga unbedingt noch was ändern. Nach dann doch 31 Min raus aus dem Wasser. Am Bike Zeit gelassen, denn die Radstrecke war lt. Plan wirklich nicht ohne. Ich wollte nicht gleich zu Anfang überziehen.

Da ich die Radstrecke ja am Abend schon abgefahren war, wusste ich ja so ca. was da kommt. Somit am Anfang etwas Tempo rausgenommen, da die Strecke nicht optimal war. Kopfsteinpflaster und einige Löcher. Die ersten Hügel wurden ohne Probleme genommen. Leider war die Kombination aus Frühstück und etwas Wasser schlucken im See an diesem Morgen nicht optimal und so hatte ich die komplette Radstrecke mit ein wenig „Pupserities“ und „Rülpserrieties“ zu kämpfen. Aufgrund des Windschattenfahrverbotes sind jedoch keine weiteren Personen zu Schaden gekommen.
Nach ca. 12 Kilometern kam der erste richtige Prüfstein. Die Hochfahrt nach Roddar. Gute 3 KM lang und mit Steigung von bis zu 12% versehen. Hier habe ich doch einige überholt und konnte ganz entspannt pedalieren. Neben mir einer mit einer Trinkflasche vom Triathlon Hamburg. Meinem Kommentar das Hamburg hiergegen doch nur ein „Nasser Furz“ sei rang ihm ein doch schwer gequältes Lächeln ab.
Profil-Nordschleife
Nach der Steigung ging es mehr oder minder bergab nach Adenau. Von dort aus auf die Schleife. Im Vorfeld hatte mir jemand gesagt, das nach dem Einbiegen das steilste Stück kommt. Gewußt – Getan -> Gleich mal den kleinsten Gang eingelegt und dieses Stück mit Bravur bewältigt. Dann ein wenig leicht welliges Gelände, genannt Bergwerk, bevor es zum Anstieg ging.

Kesselchen, Klostertal, Karussell- kurze Verschnaufpause und dann die Hohe Acht mit Ihren 17% Steigung hoch. Wippermann, Brünnchen Pflanzengarten wieder runter. Auf dem Höhenprofil sieht das soooo einfach aus. In Natura ist das aber total anders. Die Döttinger–Höhe ist noch mal ein schöner langgezogener Anstieg. Und wenn die Steigung schon nicht genug ist, dann kommt natürlich auch noch Gegenwind hinzu. Und das natürlich nicht als milder Wind, sondern kompakt in geballter Form. An dieser Stelle hatte der Kurs schon einigen ein leicht debiles Lächeln auf das Gesicht gezaubert.

Oben angekommen ging es dann auf Runde 2. Gefälle von bis zu 11% lagen an. Am Schwedenkreuz hatte der Impulsgeber meines Tachos der Fliehkraft nichts mehr entgegenzusetzen und rutschte ein wenig nach oben. Somit war ab da kein Tempo mehr ablesbar. Mein letzter Blick auf den Tacho zeigte eine Geschwindigkeit von 75 KM/h an und das war nicht die gefühlte Höchstgeschwindigkeit. Den kurzen Gedanken an die Wertigkeit des Materials hatte ich ganz ganz schnell zur Seite geschoben.
Auf Runde 2 kamen wir mit Tempo am tiefsten Punkt der Nordschleife an. Die heftige Steigung von Runde 1 fiel somit fast aus. Am langen Anstieg hatte ich dann eine Diskussion mit einem Briten, welcher extra für dieses Rennen angereist war. Quintessenz unseres Gespräches war, daß wir den Hype um die E-Bikes total verstehen können.
In Runde 2 waren schon einige am Anstieg zu Fuß unterwegs. Irgendwo konnte ich das verstehen. Persönlich lief es total rund. Abgesehen von Darm und Magenproblemen. So quälte ich mir die Nahrung rein und hoffte das es sich bis zum Laufen etwas beruhigen würde. Die letzten Kilometer auf der Schleife fand ich einfach nur toll und genoss auch mal einen Blick in die Landschaft. Bei ca. 15-17 Grad war es zwar frisch aber zum Glück trocken. Am Flachstück bzw. der Döttinger-Höhe blies der Wind nun echt schon böse. Vor dem Abknick in die Wechselzone 2 war ich ja kurz davor noch eine 3. Runde einzulegen. Radeln auf der Nordschleife war einfach zu geil. Der Streckenposten dem ich das mitteilte schaute ein wenig verduzzt…..

Ab zum Laufen. Rein in die Laufschuhe und ab auf den Ring. Ich fühlte mich nicht wie ein Formel 1 Auto, sondern eher wie ein Trabbi. Nach der Wechselzone mal kurz aufs Dixie gehüpft und dann fröhlichst erleichtert auf die letzten 10 KM begeben. Es lief erstaunlich rund. In der Mercedesarena und der Fordkurve wurde es immer besser. Am Schuhmacher S wieder hoch und dem Schmerzberg des Strongmenruns zugewunken. Warsteiner Kurve und NGK Schikane – Alles kein Problem. Dann hinter der BMW Tribüne in den Zielbereich und da war er wieder – Mein Freund der Wind. Selbst die Metalabsperrungen waren schon umgefallen. OK ich durfte ja noch auf Runde 2 – Hier machte sich langsam ein leichter Hunger bemerkbar. Ich hatte das Essen ja ein wenig beim Radeln reduziert. OK ! Die nächste Verpflegunsstation wurde geentert. Ein Wasser und dazu einer meiner Riegel. An der letzten Verpflegungsstation gönnte ich mir dann eine Cola und ging für ein paar Meter. Eine Wettkampfrichterin, welche mir schon die Nr. beim Schwimmen aufgemalt hatte und die mein Fahrrad abgenommen hatte lief die Strecke langsam zu Fuß ab. Klar musste ich die fragen, ob Windschattenlaufen jetzt auch schon verboten sei. Dann die letzte Steigung und die Freude auf den kommenden Zieleinlauf war schon hoch.
Mit aufgesetzten Hörnern (Fingern) und diabolischem Grinsen jagte ich förmlich durch den Zielbogen. 4 Stunden 8 Minuten standen zu Buche. 31 Min Schwimmen (OK bei dem Gedränge) 2:31 Radeln und 57 Min Laufen. Ich bin zufrieden. Nach dem Lauf noch obligatorische Massage und ein wenig Austausch mit anderen Athleten.

Fazit : Ein sehr sehr anspruchsvoller Triathlon. Wer etwas Besonderes erleben will, der bucht sich für 2013 dort ein. Organisiert ist der richtig gut. Ich denke die Schwimmstrecke wird 2013 geändert. Der Rest ist einfach nur sensationell geil. Tja und Wind und „schlechtes“ Wetter gibt es immer am Ring.

Verdammt ! Das diabolische Grinsen geht irgendwie nicht mehr weg…

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Zuletzt aktualisiert: 5. Feb, 18:19

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